1185, genauer gesagt am 5. März, wird "Steinberch" in einer Urkunde des Klosters Waldsassen, ausgestellt von Papst Lucius III. erstmals erwähnt. Ortsteile wie Haid (1026) oder das "untergegangene" Holz- heim (1150) sind sogar älter. In den ersten Jahrhunderten gibt es wenig Zeugnisse, auch nicht aus dem Dreißigjährigen Krieg, als unsere Gegend schwer verwüstet wurde. Jedoch gab es bereits sehr früh eine Kirche. Die Hofmark warf wohl wenig Erträge ab, weil die Besitzer häufig wechselten. Das Geschlecht der von Reisach hielt es am längsten aus. Eva Susanna von Leoprechting heiratete Hanns Reisacher, der 1666 Steinberg von Georg von Leoprechting zu Dötsch kaufte. Diesem später in den Grafenstand erhobenen Geschlecht verdankt Steinberg sehr viel, u.a. die Stiftung eines Benefiziums am
11. Februar 1766. Die Grafen von der Mühle-Eckart kauften dann die Hofmark aus der "Reisachschen Gant", wobei es 19 Gläubiger gab.
Steinberg, seit 1825 Schulbenefizium, d.h. der Geistliche war zugleich auch Lehrer, hatte nur noch bis 1883 einen Benefiziaten, denn jahrelange Querelen mit dem Stiftungsverwalter der Diözese führten dazu, dass der Priester abberufen wurde. Das bei der älteren Generation noch geflügelte Wort vom "sündigen Dorf Steinberg" stammt wohl aus dieser Zeit, denn erst 1909 konnte im Pfarrhof (jetzt Museum) mit Benefiziat Wolf wieder ein Geistlicher in der Gemeinde einziehen. Die Sorgen blieben aber ähnlich, denn Steinberg bestand zum Großteil aus Häuslern und Gütlern, die Reichen Bauern waren in der Gemeinde Oder, die sich 1962 freiwillig in die Gemeinden Steinberg und Wackersdorf eingliederten.
Eine totale Änderung der gesamten Bevölkerungsstruktur erfuhr Steinberg durch die Auskohlung. Der weitaus größte Teil der Bürger fand seinen Arbeitsplatz bei der BBI (Bayerische Braunkohlen Industrie), bis diese 1982 aufgelöst wurde. Bei der Ablösung von Alt-Steinberg, bei der rund 30 Häuser abgebrochen wurden, warnte der damalige Benefiziat Franz Dietheuer: "Es ist ein großes Opfer, das meine Leute bringen müssen. Ihre engere Heimat verlieren sie, ihr eigenes Haus, aus eigenen Ersparnissen, eigner Arbeit und Schweiß erbaut. Die Stätte jahrelangen Familienlebens." Nun, der Großteil dieser Bürger baute in der "Stockerau" an der Nittenauer Straße neu. Die Gemeinde entwickelte sich dank großer Steuereinnahmen prächtig, gewann Preise beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" wobei hier Pfarrer Gschwendtner die Triebfeder war.
Nach der Stillegung der BBI 1982 kam eine schwierige Zeit, denn während es in der Nachbargemeinde Wackersdorf von oberster Stelle große Bemühungen um Nachfolgebetriebe und damit Fortbestand der Steuereinnahmen gab, entstand in Steinberg ein Vakuum. Der 1984 neugewählte Bürgermeister Jakob Scharf wagte eine neue Umstrukturierung von der Industriegemeinde zur Fremdenverkehrs- und attraktiven Wohngemeinde. Dies erklärte er zu seiner kommunalpolitischen Lebensaufgabe. Durch die Arbeit des Gemeinderates im Zusammenwirken mit dem Bayernwerk (jetzt E.ON) ist bereits viel entstanden am Steinberger See, dem größten See Ostbayerns und dem Herzen des Oberpfälzer Seenlandes. Wenn man die Einwohnerentwicklung beachtet, kann man ahnen, welchen Aufschwung die Gemeinde in diesem Jahrhundert genommen hat: noch 1939 zählte man 650 Einwohner, heute hat man fast 1800 und die Schallmauer 2000 wird wohl in ein paar Jahren überschritten werden.
Ein denkwürdiger Tag in der Geschichte Steinberg ist der 31. März 2006. Aus "Steinberg" wird die Bezeichnung "Steinberg am See". Diese Namensänderung bedeutet nicht nur eine postalische Neuordnung sondern es wird ein wesentlicher Meilenstein in der weiteren touristischen Entwicklung der aufstrebenden Gemeinde gesetzt.
Für Die Gestaltung der Seiten unserer Gemeinde sowie der Geschichte von Steinberg am See bedanken wir uns bei Altbürgermeister Jakob Scharf.